Das Nachthaus
Autor NESBØ, Jo
Verlag Ullstein 2023
Nesbø ist diesmal Stephen-Kingish unterwegs, verzichtet völlig aufs Harry Hole-Universum.
Erzählt wird die Geschichte Richards mit mehreren Wendungen. Da ist der Teenager Richard, der beobachtet, wie sein Freund Tom von einem Telefonhörer verschlungen wird; dann wird ein weiterer Freund in ein Insekt verwandelt, und die Bewohner/innen und der Sheriff von Ballantyne sind fest davon überzeugt, dass der hierher adoptierte Richard die Verkörperung des Bösen ist. Einzig und allein Karen, das schönste Mädchen der Schule, scheint ihm Glauben zu schenken. Richard selbst ist verzweifelt bemüht, seine Unschuld zu beweisen, aber das Nachthaus und sein mysteriöser Bewohner Imu Jonasson, von dem viele glauben, er lebe nicht mehr, machen ihm das Leben schwer.
Im zweiten Abschnitt erfolgt eine unerwartete Wendung. Aha, möchte man meinen, so also löst sich alles auf. Aber im dritten Teil folgt erneut eine Wendung, und wir werden in gewisser Weise an den Anfang zurückverwiesen.
Nesbø erledigt das alles sehr routiniert; der Einbruch des Unheimlichen in den Alltag hat, wie gesagt, Stephen King Qualität; die mehrfachen Twists erinnern eher an Harlan Coben.
Bei der Buch Wien war man durchaus angetan, aber genug Stimmen wünschten sich einen weiteren Harry Hole-Band. Schau ma mal.
S. 288 (Thriller; 14/15+)