Dies ist der sechste Band der Serie von Jordan Cray, die vor ca. zwei Jahren unter dem Originaltitel danger.com (neun Bände) viel begeisterten Zuspruch erfahren hat.

Gleich vorneweg: Das ist pure Unterhaltungsliteratur, gestrickt nach einem relativ einfachen Muster, aber fast alle neun Bände sind ausgesprochen spannend geschrieben, beziehen (moderat) das Internet in den Spannungsaufbau ein, wirken ein bisschen wie Wes Craven & Kevin Williamson verschriftlicht und werden auch hierzulande von den Schülerinnen und Schülern mit großer Begeisterung gelesen. In meiner zweiten Klasse etwa gibt es andauernd Nachfragen nach diesen Bänden, und auch Ungernleser/-innen stürzen sich darauf.

In diesem, meines Erachtens besonders gelungenen, Band geht es um diverse Grausamkeiten an einer Schule, die mit Mord und Mordversuch enden.

Brian, Schulsprecher und nerd (ein ziemlich abwertender amerikanischer Ausdruck), wäre gerne so cool wie Lobo, dessen E-Mails allgemeine Bewunderung erregen. Da wendet sich eines Tages seine heimliche Liebe Viola an ihn: Sie möchte gerne, dass Brian herausfindet, wer Lobo ist. Brian sagt natürlich zu und plötzlich finden sich Brian, Mal und Viola in einem Strudel von Verbrechen wieder - und niemand weiß bis zum Schluss, wer von diesem Strudel verschlungen oder ausgespien wird.

Cray zeichnet so nebenbei ein durchaus realistisches Bild vom Teenie-Alltag in einer amerikanischen Schule, würzt das Ganze aber mit ein bisschen Zynismus und viel Spannung, sodass ein erträgliches Gericht herauskommt.

Fazit: Keine literarische Feinkost, aber nahrhafte Mahlzeit für Leseunwillige!