Der Sommer, in dem alle durchdrehten (außer mir!)
Autor ERIKSEN, Endre Lund
Verlag Kosmos 2017
Der norwegische Titel ist schon klarer: „Den sommeren pappa ble homo.“
Das ist auch die große Sorge, die Arvid(sjaur) (13) plagt: dass sein Vater schwul geworden ist.
Arvid und sein eher linkischer und zurückgezogener Vater machen Urlaub im Wohnwagen – in der Nähe des berühmtesten Plumpsklos von Nord-Norwegen. Das kommt daher, dass sich Arvids Eltern vor kurzem getrennt haben und das Geld nun knapp ist. Der Wohnwagen steht auf Rogers Grund; Roger hat eine Tochter namens Indiane (12), die mit Bestimmtheit weiß, dass ihr Vater schwul ist.
Um alle Ereignisse festzuhalten, beginnt Arvid am Plumpsklo ein Tagebuch (absolut geheim!) zu schreiben.
Und so erfahren wir, dass sich Arvids Vater tatsächlich zu Roger hingezogen fühlt, wie Indiane Arvids Helfershelferin dabei wird, die beiden Väter wieder auseinanderzubringen, wie sie alle möglichen (durchaus peinlichen!) Tricks versuchen, um die beiden Männer nicht zusammenkommen zu lassen.
Als witzige Zugabe zu all dem porträtiert Eriksen mit Arvid einen leicht verkorksten, schamhaften, bisweilen gouvernantenhaften Jugendlichen, sodass sich viel Komik aus der Prüderie, die Arvid eignet, ergibt.
Insgesamt ist dies ein sehr witzig geschriebenes Buch, das nicht mit dem Verständniszeigefinger wackelt, aber dennoch viel Versöhnliches enthält; auch wegen dieser Grundstimmung den Jugendlichen sehr zu empfehlen.
pp. 219 | 12/13 Jahre