Alessas Schuld
Alessa (15) zieht mit ihren Eltern vom Starnberger See ins eher öde Offenbach, wo sie sich erst eingewöhnen muss. Da ist aber immerhin Ulf, der vis-a-vis wohnt und sie in die Schule begleitet. Doch Ulf ist ein Außenseiter und benimmt sich sehr oft mehr als seltsam. Außerdem scheint er zu glauben ...
Alessa (15) zieht mit ihren Eltern vom Starnberger See ins eher öde Offenbach, wo sie sich erst eingewöhnen muss. Da ist aber immerhin Ulf, der vis-a-vis wohnt und sie in die Schule begleitet. Doch Ulf ist ein Außenseiter und benimmt sich sehr oft mehr als seltsam. Außerdem scheint er zu glauben, Anrechte auf Alessa erworben zu haben, weil sie eine der wenigen ist, die sich mit ihm abgibt. Alessa findet bald eine gute Freundin, Vicky, die ihrerseits Alessa ins Vertrauen zieht, weil sie sich in Patrick verliebt hat. Doch Patrick scheint sich auch für Alessa zu interessieren – was Ulf noch mehr in einen Zustand, der an Verrücktheit grenzt, treibt. Nach einem tödlichen Vorfall fragen sich alle, zu welchem Zeitpunkt sie etwas verhindern hätten können.
Blobel hat diese Geschichte einer Obsession, in die sie ein bisschen die Ereignisse von Erfurt 2002 einfließen lässt (bloß – muss Ulf wirklich so rassistisch und schwulenfeindlich sein?), sehr geschickt erzählt. Interviews, Rückblenden, lange Mails, Zeitungsberichte lösen den Erzählduktus so auf, dass eine gewisse Atemlosigkeit garantiert wird. Und auch wenn manche Charaktere ziemlich flach wirken (Alessas Eltern etwa), so ist dies ein Buch, das bei den Themen 'Stalking', 'Obsession', 'Gewalt' mit Gewinn eingesetzt werden kann.