Niels geht
Autor KRESLEHNER, Gabi
Verlag Tyrolia 2020
Das Buch von Kreslehner, das ich vor ein paar Jahren hier besprochen habe (s. Archiv), hat mich ja nicht sehr überzeugt; dieses hingegen gefällt mir deutlich besser.
Erzählerisch, weil es ganz klug aufgemischt ist – mit Tonbandprotokollen und narrativen Abschnitten; inhaltlich, weil es eine passable Außenseiter-Geschichte erzählt, in der beim ‚bullying‘ die Lehrer/innen bewusst wegschauen, der Direktor es gar herunterspielt; das macht sich ja immer gut, wenn man diese Plattheit bemüht.
Niels wird von den „fürchterlichen Vier“ (Jo, Rasmus, Fadi, Mila) systematisch gemobbt, bis der Mathe-Lehrer eines Tages Niels und Mila für die Nachhilfe zusammenspannt und Mila entdeckt, dass Niels sie super auf die Prüfung vorbereiten kann. Das passt Jo, bei dem Mila einen eigenen Garten anlegen durfte, gar nicht. Rache ist angesagt, und obwohl die oft interviewte Sara, die Niels schon lange kennt, davon weiß, verschließt sie die Augen.
Wie so oft sind die Mobber natürlich auch arme Deppen (bis auf Rasmus, der scheint der echte Fiesling); aber wer einmal in der Maschinerie ist, der kommt eben schlecht heraus. Die Situation eskaliert, Niels wehrt sich und flüchtet; wie das ausgeht, will ich hier nicht verraten.
Flott geschrieben, flott zu lesen, kein Meilenstein, aber ganz okay.
pp. 139 | 12/13 Jahre