Das ist sozusagen ein nettes Buch!

Unschwer zu erraten: Fridolin ist dick, Fridolin wird verspottet, Fridolin denkt und sagt "Puh!" Viel mehr nicht. Auch seine Oma (Opernsängerin) ist dick, seine Mutter (Museumspädagogin) ebenfalls und Onkel Giovanni ist ein fettes Kleinkind. Nur Fridolins Vater ist rank und schlank – aber der lebt mit zweiter Frau und zweitem Sohn in Paris.

Natürlich gibt es einen Wendepunkt. Fridolin lernt Tiffany kennen, die mit ihrem Vater im Hinterhaus wohnt. Tiffanys Vater ist der berühmte Maler Sam König, der aber offensichtlich in einer Krise steckt, worunter auch Tiffany leidet. Die beiden Leidenden finden einander, und allmählich, mit viel Witz und Unterhaltung, zeichnet sich eine ziemlich glückliche Entwicklung ab, die gewissermaßen auch zum glücklichen Ende führen könnte. Das Schöne: Selbst der Hund Schnitzel hat schon abgenommen, wenn wir das Buch zuklappen.

Frey erzählt vom Dicksein –aber nicht mit der Miene der Ausweglosigkeit und der Hoffnungslosigkeit, sondern mit Verständnis und leichter Ironie. Sie erzählt keine mega-realistische Geschichte, dafür eine unterhaltsame, die Mut machen kann. Wie gesagt: ein nettes Buch!