Die dritte Stunde nach Mitternacht
Jugendliche Detektive gibt es ja zuhauf, und nun hat die dänische Autorin die Szene mit zwei weiteren Charaktere bereichert – ich sage bewusst bereichert, denn die elfjährige Halbkoreanerin Esme, die gerne Journalistin werden möchte, und der gleichaltrige Computernerd Igor machen ein gutes Gespann.
Immer auf der Suche nach einem ‚scoop‘, interessieren sie sich näher für eine Sporttasche, die sie finden, und in der ein Kostüm für ein Rollenspiel ist. Was zunächst harmlos erscheint, entpuppt sich aber als ein möglicher Entführungsfall. Esme drängt Igor andauernd zum Handeln, doch der tut das nur widerwillig. Als sich Esme allein dran macht, das Rätsel zu lösen, gerät sie in große Gefahr - und wir geraten in den Zustand einer angenehmen Spannung, weil wir ja doch wissen möchten, WIE sie aus ihrer fatalen Lage herauskommt.
Das ist gekonnt und flott erzählt, enthält alle Versatzstücke einer gelungenen Krimihandlung und macht einen geneigt, gleich den Folgeband auszuprobieren. Auch für Wenig-Leser/innen geeignet!
P. S. Ich habe – zum Vergnügen meiner koreanischen Schüler, das Wort „Schibal!“ aus diesem Buch gelernt.
Thienemann 2012; S. 161