Das monsterdicke Buch von Ätze
Das liest man und liest man, und es entgehen einem die wesentlichen Bücher. Ein zehnjähriges Mädchen hat mich auf die Ätze-Bände mit so viel Begeisterung hingewiesen, dass ich sofort meine Leselücke schloss – und das mit Vergnügen und mit der Einsicht, warum derlei Bücher nach wie vor punkten, a ...
Das liest man und liest man, und es entgehen einem die wesentlichen Bücher. Ein zehnjähriges Mädchen hat mich auf die Ätze-Bände mit so viel Begeisterung hingewiesen, dass ich sofort meine Leselücke schloss – und das mit Vergnügen und mit der Einsicht, warum derlei Bücher nach wie vor punkten, auch bei jenen Kindern, die der Zielgruppe eigentlich schon entwachsen sind.
Ein bisschen erinnert mich Ätze an Pumuckl, der zwar lästig, aber liebenswert ist. Ätze ist ein Tintenmonster, d.h. er liebt Schulen, weil es dort viel Tinte gibt, aber er treibt sich auch dort gerne herum, wo es dreckig ist und wo es stinkt. Sauberkeit ist ihm ein Gräuel, Nettigkeit ebenso – schon allein deswegen beleidigt er seine Spinnenfreundin in einem fort, obwohl er sie sichtlich mag.
In diesem Band werden wir mit Ätze in der Schule bekannt gemacht, dann als Begleiter eines Landstreichers, schließlich als selbst ernanntes Monster in einem Zirkus.
Das alles ist vergnüglich gegen eine Handvoll allgemeiner Erziehungsprinzipien geschrieben, sodass für kleine Leser/innen der Spaß garantiert ist. Gleichzeitig sind die Geschichten ganz ausgezeichnet zum Vorlesen geeignet, und schließlich und endlich sorgt Ätze, als Serienheld, dafür, dass Kinder sich noch und noch und noch ein Buch wünschen. Auswahl gibt es genug! Und ich freu mich, ein Versäumnis wettgemacht und mit Ätze Bekanntschaft geschlossen zu haben.
Ravensburger 2002