Dies ist schon der dritte Band mit dem forensischen Experten David Hunter, und offensichtlich findet das Publikum großen Gefallen an ihm. David ist zu Besuch in Tennessee, um sich ein bisschen nach den bisherigen Vorfällen zu erholen. Klar, dass er dort – auch ohne Kompetenzen – über Leichen stolpert. Besonders die überaus starke Verwesung verwirrt die Forensiker ein bisschen; und während sie sich halt brav an die Routinearbeit machen, David sich mit subtilen Anfeindungen auseinandersetzen muss und sein Freund und Kollege Tom zusehends verfällt, werden weitere Menschen entführt und Leichen gefunden.

Schließlich und endlich kommt man dem Killer (dem vermeintlichen Killer?) auf die Spur, und von nun an häufen sich die Leichen in einem fast absurden Ausmaß. Sind die denn überhaupt niemandem abgegangen? Aber Logik ist ja nicht unbedingt das erste Kriterium für einen Thriller, und es macht sich die Leichen-Szenerie tatsächlich recht hübsch gruselig.

Bis etwa zur Hälfte des Buches habe ich mich – Kathy-Reichs-geschult – eher brav durchgekämpft, doch dann wird es tatsächlich spanned, und man kann verstehen, warum Beckett gern im Liegestuhl oder Strandkorb gelesen wird. Wenn doch dieser David Hunter ein bisschen weniger Gedanke spinnen würde, die ins Reich der Befindlichkeit gehören, dann könnte ich mich doch direkt noch mit ihm anfreunden.