Immer wieder wurde Mo Hayder nach der Veröffentlichung von "Birdman" (vgl. NEWSLETTER Juni 2000) gefragt, warum ausgerechnet eine Frau einen der grauenhaftesten Serienmörder-Romane hat schreiben können, und ihre Standard-Antwort war, dass sich eben Frauen besser alle möglichen Bedrohungen vorstellen können.

Nun – auch diesmal gilt: Welcome to sicko world!

Ein Ehepaar wird in einem Haus mehr tot als lebendig aufgefunden; schlimmer noch: der achtjährige Sohn des Ehepaars ist verschwunden. DI Jack Cafferey, den wir schon aus "Birdman" kennen, macht sich auf die Jagd nach dem vermissten Kind und nach einem unheimlichen Triebtäter. Wieder vermischt sich für ihn der gegenwärtige Fall mit dem Verschwinden seines eigenen Bruders vor vielen Jahren. Wieder scheint Penderecki, der Pädophile von nebenan, in den Fall verwickelt. Wieder erleben wir zahlreiche twists und turns, vor allem aber zahlreiche Ausflüge in kranke Hirne. Wieder ist das Buch nicht immer plausibel, aber spannend bis zur letzten Zeile.

Ich weiß, es gibt genug Leser/-innen, die wollen derlei Bücher nicht einmal sehen, geschweige denn lesen; aber die abgebrühte Thrillergemeinde wird Hayders neues Buch natürlich zu schätzen wissen. Und ein Blick auf die Danksagung beweist – nichts ist schlimmer als die Wirklichkeit. Hayder saugt sich beileibe nicht alles aus der Tastatur...

Kein Buch für Zartbesaitete!