The Hot Kid

Das ist Altmeister Leonards vierzigster Roman, wenn ich es so recht überblicke, aber wirklich anfreunden konnte ich mich mit ihm nicht. Dabei ist es ein exzellentes Pastiche, angesiedelt in der Ödnis von Oklahoma in den 30er-Jahren. Alkoholismus (trotz/wegen Prohibition), Rassismus, alltägliche ...

Das ist Altmeister Leonards vierzigster Roman, wenn ich es so recht überblicke, aber wirklich anfreunden konnte ich mich mit ihm nicht. Dabei ist es ein exzellentes Pastiche, angesiedelt in der Ödnis von Oklahoma in den 30er-Jahren. Alkoholismus (trotz/wegen Prohibition), Rassismus, alltägliche Gewalt – und viele viele (Bank)Überfälle stehen an der Tagesordnung.

Im Prinzip verfolgen wir das Schicksal zweier Oklahoma Kids. Da ist Carl (Carlos) Webster, der ein berühmter US Marshall wird, nachdem er als 15-Jähriger einen Raubmord miterlebt hat. Und da ist Jack Belmont, reiches Psycho-Kid, der Staatsfeind Nummer Eins werden will, aber gegen Leute wie Dillinger und Pretty Boy Floyd, ja nicht einmal gegen so zweitklassige Bankräuber wie Bonnie und Clyde eine Chance hat. Das ganze Buch hindurch verfolgt Carl also Jack (warum das so lange dauert, bleibt mir ein bisschen schleierhaft) und erledigt dabei den ein oder anderen Gangster, lernt – ebenso wie Jack – allerlei ‚leichte Damen’ kennen und ist insgesamt ein durchaus sympathischer Charakter.

Wem also nach gangster moll und speakeasies ist, der ist in dem recht stimmigen Porträt einer Epoche gut aufgehoben; und dass Leonard ein Meister der Lakonie ist, das wissen wir, dass er überhaupt so etwas wie eine Schreibpranke hat, das hat er hinlänglich bewiesen. Ich selbst hab allerdings schon Besseres von ihm (zB „Fifty-two Pickup“) gelesen.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.08.2006
Link
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