The Facility

Autor Simon Lelic

Verlag London: Picador 2011; pp. 340

Kaum hatte ich Lelics „The Rupture“ (ein exzellentes Buch über ein Schulmassaker) gelesen, griff ich zu seinem zweiten Roman, „The Facility“, der zur Gattung der dystopischen Verschwörungsliteratur gehört.

In einem Großbritannien der nahen Zukunft existieren jede Menge Anti-Terrorgesetze, und eines Tages wird der Dentist Arthur Priestley verhaftet, weil sein Name genannt wurde – wie sich später herausstellt von einem potentiellen Patienten.
Arthur landet in der „Facility“, geleitet von einem menschlichen Mr Graves, der zusehends an seiner Aufgabe zweifelt, vor allem dann, als ein Dr. Silk (ein Mengele-Verschnitt) auftaucht
In der Zwischenzeit beschwört Julia, Arthurs Frau, die mit dem kleinen Sohn getrennt von ihm lebt, den kritischen Journalisten Tom Clarke, ihr zu helfen, Arthur zu finden. Durchaus unenthusiastisch macht sich Tom ans Werk – und alles kommt, wie es kommen muss: Er findet Arthur, aber die bösen Mächte des Staatsapparates sind auch nicht untätig etc. etc. Klar, dass das Böse immer und überall bleibt und sich als das Gute verkauft.
Als geschulte Staatsbürger/innen und gewiefte Leser/innen wissen wir, dass wir heutzutage nichts und niemandem trauen können, und da ist es ja ganz unterhaltsam, wieder mal über die Romanschiene daran erinnert zu werden, dass die Welt schlecht ist. Und wie die zwei Millionen Demonstranten im Roman sich nicht weiter an so Institutionen wie „The Facility“ interessiert zeigen,. So glauben auch wir, es sind eh immer die anderen, die ausspioniert werden. So geht es allen gut – bis sie eines Tages ihr kafkaeskes Erlebnis haben. Passable Unterhaltungsliteratur, so passabel, dass ich auch Lelics dritten Roman lesen werde.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.09.2014
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/thriller/detail/the-facility.html
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