Razor Girl

Autor HIAASEN, Carl

Verlag New York: Alfred A. Knopf 2016

Die Fans von Hiaasen wissen, was sie erwartet; die Neulinge seien gewarnt: Hiaasens ‘plots’ werden immer verrückter, verdreht verworrener – und vergnüglicher.

„Razor Girl“ Merry Mansfield ist spezialisiert auf folgende Betrugsmasche; soll jemand gekidnappt werden, dann verursacht sie einen Auffahrunfall und tut so, als hätte sie sich gerade während des Fahrens die Schamhaare rasiert. Die dummen Männer sind natürlich ganz hingerissen, nehmen sie mit und werden von den eigentlichen ‚baddies‘ übernommen.

Lane Coolman, der Agent von Buck Nance, einem rassistischen Reality TV Star (Bayou Brethren), wird so gefangen; Buck ist nach einem peinlichen Auftritt verschwunden, und Lane sucht nach ihm, der wurde mittlerweile aber von einem verrückten Fan gekidnappt. Der nächste Auffahrunfall gilt Martin Trebeaux, der mit gestohlenem Sand Strände ‚auffrischt‘ und der in Schwierigkeiten mit der Calzone-Familie, beste Mafia, verkörpert durch Big Noogie, ist.

Merry lernt aber auch noch jemand anderen kennen: Andrew Yancy, geschasster Polizist, der in „Bad Monkey“ seinen ersten Auftritt hatte. Yancy freundet sich mit Merry an, ist aber vorwiegend mit anderen Sorgen beschäftigt: Sein neuer Nachbar, ein schwindliger Anwalt namens Brock Richardson, will ihm die Strandaussicht verbauen; riesige Beutelratten aus Gambia tauchen bei seinem neuen Job als food inspector auf; seine Freundin hat ihn verlassen; ein paar ‚heavies‘ machen ihm das Leben schwer etc.

Wie Hiaasen all diese Handlungsstränge und Figuren miteinander verknüpft, ist großes Kino. Skurril und verwegen kämpfen wir uns mit ihm durch einen Roman, der völlig ‚over the top‘ ist und trotzdem äußerst lesbar und unterhaltsam bleibt. Ideal für die Weihnachtsferien!

pp. 333

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
03.11.2016
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/thriller/detail/razor-girl.html
Kostenpflichtig
nein