Dies ist bereits der dritte Thriller von Billingham (nach "Sleepyhead" und "Scaredy Cat") und der nach meinem Dafürhalten auch der beste bisher. Wirkte "Sleepyhead" noch etwas erzwungen, so lieferte "Scaredy Cat" schon viel mehr Tempo und vor allem ein atemberaubendes Finale, "Lazybones" hingegen hat nicht nur das exzellent getimte Finale, es entwickelt auch den Charakter des Tom Thorne von der Polizei-Spezialeinheit weiter, und nicht zuletzt verdankt er seiner Bindungsangst und einer gewissen Trägheit im Zwischenmenschlichen, dass er uns hoffentlich auch noch in weiteren Romanen zur Verfügung stehen wird.
Ein Serienmörder bringt Männer um, die wegen Vergewaltigung angeklagt (und zumeist auch verurteilt) waren. Selbstredend bringt er sie auf grausame Art und Weise um, selbstredend ist er der Polizei immer ein paar Takte voraus. Thorne macht sich mit seinen Kollegen an die mühevolle Kleinarbeit bei den Ermittlungen, immer wieder unterbrochen von einer Romanze mit einer Blumenhändlerin, die er beim ersten Mord kennen gelernt hat. Als sich herausstellt, dass die Spur fast drei Jahrzehnte zurückführt, wird natürlich alles noch komplizierter; aber Kleinarbeit und – im Endeffekt – der Zufall ermöglichen die Klärung nicht nur der aktuellen, sondern auch ein paar vergangener Mordfälle.
Wer also für die Sommerhitze noch einen Thriller sucht, der ist mit dem neuesten Billingham bestens beraten.