Gone Girl

Autor Gillian Flynn

Verlag New York: Crown Publishers 2012; pp. 560

Jetzt hab ich den Bestseller endlich auch gelesen – demnächst kommt ja der Film – und ich kann nur sagen: tatsächlich ein guter Thriller, gekonnt erzählt und Beschäftigungstherapie für ein Wochenende (immerhin: Ferien!).

Eine Strindbergsche Ehehölle ist nichts gegen die von Nick und Amy; Nick, der Filou, unbekümmert und ein Freund der kleinen Lügen, hat seinen Job als Journalist verloren; Amy, Vorbild für eine Kinderbuchserie („Amazing Amy“), hat ebenfalls ihren Job als Quizschreiberin verloren, aber das macht nichts: Sie ist ja reich – und natürlich sehr sehr schön. Da verschwindet sie am fünften Hochzeitstag aus dem Haus in Missouri. Und Nick, „concerned husband“, findet sich nach ein paar Tagen als Nick, the wife killer“, wieder. Die Medien haben ein ‚newsfest‘. Nick gerät immer mehr in die Schlingen von Polizei, Nachbarn, „rechtschaffenen“ Medien – bis er draufkommt, dass Amy ihn ans Messer liefern will. Aussichtlos scheint sein Kampf, aber dann gibt es doch eine Wendung. Wie aber kann sich so ein Drama noch zum Guten wenden, da wir allmählich auch Amys psychopathische Züge entdecken?
Flynn lässt die beiden abwechselnd erzählen – und man kann es kaum glauben, aber sie hält die Spannung 500+ Seiten aufrecht. Da erleben wir eine beinharte Auseinandersetzung zwischen zwei Menschen, die weit über jedes Rosenkrieg-Maß hinausgeht. Beide sind natürlich unzuverlässige Erzähler – ein Vergnügen, am Lügengebäude teilzuhaben!

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.09.2014
Link
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