Ein bisschen The Fugitive, ein doppelt bisschen Ludlum, ein Mogul, ein Präsident, die Kirche, Journalistinnen, ein Schriftsteller; viel Macht, ein wenig Sex, viel alte Schuld, viel neue Weltverschwörungstheorie – das alles nicht zu dünn aufgetragen, sprachlich und seitenmäßig, denn ein page-turner braucht auch genug pages to turn.

Voilà! Alle Ingredienzien für einen Bestseller sind da.

Der erfolglose Schriftsteller Carl Granville soll ghost-writer für ein Buch namens Gideon sein, das eine mächtige Person in Auftrag gegeben hat, um eine andere mächtige Person zu stürzen. Bald merkt Carl, dass die Leute, die damit zu tun haben, gefährlich leben; und als es die ersten Toten gibt, wird er der Morde verdächtigt. Mit seiner ehemaligen Freundin, einer Journalistin, macht er sich auf, die Wahrheit zu entdecken, stets von gnadenlosen Killern verfolgt. Natürlich führen alle Spuren in die sprichwörtlich höchsten Kreise, und kaum jemand steht den skrupellosen Akteuren gegenüber.

Ach, wie schön! Die geschichtsmächtigen Individuen, die noch einmal die Übernahme der Welt durch halbwahnsinnige Schurken verhindern, haben uns schon durch so viele Romane begleitet, von den sword&sorcery novel zu Ludlums Spionageschinken. Und es ist immer wieder ein Vergnügen – auch wenn die Sprache schludrig ist, auch wenn manche Einfälle ans Lachhafte grenzen (die Identität der Killermaschine The Closer). Andrews schreibt in bester Bestsellermanier und sein Buch ist schlicht und einfach ein faster&faster page-turner. Eigentlich sind es ja lästige Bücher, weil sie einen für ein paar Stunden absolut blockieren oder zumindest den ach so wertvollen Schlaf rauben; aber ab und zu – in den Ferien oder am Wochenende – muss man sich einfach sowas reinziehen, finden Sie nicht?