Finders, Keepers

Autor KING, Stephen

Verlag London: Hodder&Stoughton 2015

Ein bisschen kehrt King mit seinem neuesten Roman zu “Misery” zurück, ein bisschen mehr noch natürlich zu “Mr Mercedes”, denn aus diesem Buch tauchen Figuren wie Bill Hodges und seine Helfer/innen auf, und auch der teilnahmslos wirkende Brady deutet auf weitere Romane in dieser Serie hin.

Auftritt Morris Bellamy in den späten Siebzigern. Er hat gehört, dass der zurückgezogen lebende Autor John Rothstein, den er verehrt (wegen der ersten beiden Runner-Bücher) und hasst (wegen des dritten Bandes) noch weitere Runner-Romane konzipiert haben soll. Der fiktive Rothstein, den King mit Updike, Salinger und Roth vergleicht, wird von Bellamy erschossen; Geld und etwa 160 Notizbücher nimmt er mit und versteckt sie. Als Morris wegen eines anderen Verbrechens zu lebenslanger Haftstrafe verdonnert wird, nimmt man an, die Bücher werden verrotten. Aber da findet diese im Jahr 2000 der dreizehnjährige Pete Saubers (mit dem Geld dazu); er nutzt das Geld, seiner Familie aus der Patsche zu helfen; und etwas später denkt er, mittlerweile auch Rothstein-Fan, daran, die Notizbücher zu verkaufen. Schwerer Fehler! Denn 2014 wird Morris doch entlassen und macht sich auf die Jagd nach „seinem“ Schatz.
Und erst da taucht Hodges auf. Kings Roman ist also weniger eine Fortsetzung um Hodges als ein eigenständiger Thriller um eine tödliche Obsession mit Literatur. Wenn das mal klar ist, dann folgt das Buch einer vorhersehbaren Logik. Aber es wäre nicht Stephen King, wenn das nicht zu einer unheimlich gekonnten Spannungssteigerung sowie einem dramatischen Finale führen würde, das einem den Atem nimmt. Das kann er einfach – so viel Handwerkskunst mit so viel Freude ausgeführt bedeutet, Sie sollten sich den Roman als Sommerlektüre nicht entgehen lassen!

pp. 370

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2015
Link
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