Avenger
Noch ein Reißer für die Weihnachtsferien! Forsyth, Altmeister des Genres, hat diesmal einen Thriller geschrieben, in den zahlreiche Kriegsschauplätze hineinverwoben sind. Es fängt mit Vietnam an, geht weiter nach Bosnien und endet beim Terror der Gegenwart – der Roma ...
Noch ein Reißer für die Weihnachtsferien! Forsyth, Altmeister des Genres, hat diesmal einen Thriller geschrieben, in den zahlreiche Kriegsschauplätze hineinverwoben sind. Es fängt mit Vietnam an, geht weiter nach Bosnien und endet beim Terror der Gegenwart – der Roman schließt bezeichnenderweise am 10. September 2001. Es geht natürlich auch um Verlust, Männerfreundschaft und Männertreue, ramboartige Action und viel, viel Geschichtsunterricht.
Der Roman beginnt damit, dass ein zwanzigjähriger Amerikaner von einem gewissen Zoran Zilic und seiner Truppe in der Nähe von Banja Luka im Jahre 1995 brutal ermordet wird. Der steinreiche Großvater des Jungen will die Wahrheit wissen - und als er sie endlich erfährt, beauftragt er den Vietnam-Veteranen Cal Dexter (aka Avenger) Zilic zu finden. Der hat sich in San Martin (ehem. Spanisch-Guayana) verschanzt; in einem nervenzerreißenden Finale erleben wir Dexters Versuch, Zilic aus der schwer bewachten Anlage zu entführen und den amerikanischen Behörden zu übergeben.
Klar, dass der Intrigenstadl der Geheimdienste da auch noch ein Wörtchen mitzureden hat…
Das ist Thriller-Ware vom Feinsten, gut geschrieben, mit unglaublich viel Spannung versehen. Was aber das Buch für mich, der ich ja wenig von Forsyth gelesen habe, so interessant gemacht hat: Man hat zum Teil den Eindruck, in einem Geschichtsbuch zu lesen. Forsyth reiht Information an Information, so als hätte er brav abgeschrieben, versteht es aber dennoch, damit Spannung zu erzeugen. Das ist als Erzähltechnik entweder faszinierend – oder knapp an der Inkompetenz vorbei. Es bedarf schon eines guten Handwerkers mit dieser Technik einen tadellosen Thriller zu schreiben. Ideal für den Tiefschneetag, an dem Sie zu Hause bleiben!