Agent 6
Sieht so aus, als wäre dies der letzte Teil der Räuberpistole rund um den ehemaligen KGB-Agenten Leo Demidov; aber ein bisschen bleibt die Tür noch offen zu einem weiteren Fall.
Diesmal spannt sich der Bogen von den 50er-Jahren zu den 80er-Jahren, von Moskau zu New York zu Afghanistan. Leos Fra ...
Sieht so aus, als wäre dies der letzte Teil der Räuberpistole rund um den ehemaligen KGB-Agenten Leo Demidov; aber ein bisschen bleibt die Tür noch offen zu einem weiteren Fall.
Diesmal spannt sich der Bogen von den 50er-Jahren zu den 80er-Jahren, von Moskau zu New York zu Afghanistan. Leos Frau und die beiden adoptierten Töchter fahren zu einem Friedenskonzert nach New York; Teil der Mission ist es offensichtlich auch, den diskreditierten amerikansichen Sänger UND Kommunisten Jesse Austin zu treffen. Dabei kommt es zu einem Zwischenfall (den ich hier nicht verraten will), der Leos Leben ruinieren wird. Künftighin will er seine Zeit der Aufklärung dieses Zwischenfalls widmen, wird aber stets daran gehindert.
Später finden wir ihn als Militärberater in Afghanistan wieder – und dort, in der täglichen Gefahr, schwer opiumsüchtig, findet er wieder etwas Halt, nicht zuletzt wegen der afghanischen Agentin Nara. Sollte sich nun doch eine Möglichkeit bieten, den alten Fall aufzurollen?
Sie sehen schon, ich will keinen ‘spoiler alert’ verursachen, falls Sie das Buch doch lesen wollen. Tom Rob Smith schreibt mit sicherer Hand seinen Thriller – mit allen Versatzstücken der Paranoia und der Unwahrscheinlichkeiten. Das liest sich nach wie vor recht spanned, obwohl es schon Konfektionsware ist und mit seinem Erstling (“Child 44”) keineswegs mehr mithalten kann. Gelungen sind vor allem jene Teile, die in Afghanistan spielen und vermitteln, dass er einigermaßen gut recherchiert hat.
Bleiben wir jedoch am Teppich: gelungene Serienliteratur, ideal für den Strand – mehr aber auch nicht.
London: Simon&Schuster 2011; pp. 543