Bisher hat Kevin Brook sehr fetzige Jugendbücher geschrieben (s. YAN-Archiv), dies ist sein erster Roman für Erwachsene. Das ist solide Konfektionsware, hat aber nicht den Schwung und den Spannungsbogen, den seine Jugendbücher haben; vielleicht liegt es auch daran, dass es Bücher dieser Art zuhauf gibt, spannende Jugendbücher aber immer noch ein bisschen Mangelware sein können.

PI John Craine ist ein eher müder, abgehalfteter Privatdetektiv, der sich nicht sehr effizient mit Kleinaufträgen herumschlägt. Da soll er das Verschwinden eines Mädchens untersuchen und stößt dabei auf einen Sumpf. Der ermittelnde Polizist (Mick Bishop) ist noch dazu der, gegen den sein Vater (auch ein Polizist) Anzeige erstattet hat, ehe er Selbstmord beging. Hinzu kommt, dass John ganz massiv unter seiner eigenen Vergangenheit leidet, denn von etwa 15 Jahren ist seine Frau grausam ermordet worden.

John wird vor allem von seinem Neffen Cal, einem Computer Whizzkid, und seiner Mitbewohnerin Bridget beim Ermitteln unterstützt; überall dort, wo er gegen eine Wand stößt, scheint Bishop seine Finger im Spiel zu haben. Will der seine eigene Haut retten oder beschützt er jemand anderen?

Mit Hartnäckigkeit und gewappnet gegen Rückschläge ermittelt John in bester PI-Tradition. Ein schäbiges Büro, eine Whiskyflasche, viele Zigaretten, viel Sturheit und ein bisschen Glück retten ihn von Tag zu Tag. Wie gesagt, das liest sich ganz ordentlich, aber davon gibt es eigentlich genug. Brooks-Leser/innen mögen den Tipp vielleicht dennoch gut heißen?!

London: Arrow 2011; pp. 405