Aber Patterson soll zumindest noch erwähnt werden, denn er hat sich im Moment von seinem schwarzen Detektiv Alex Cross abgewendet und mit einer neuen Serie begonnen. Der erste Roman, "1st To Die", handelt von einem Serienmörder, der zweite wohl eher von einem Serienkiller. Kein feiner Unterschied, möchte man meinen, aber der Copkiller in diesem Roman macht keine Fisimatenten, verunstaltet seine Opfer nicht noch im Nachhinein, sondern möchte nur Rache nehmen und sein "Muster zeichnen".
Wieder ist es der "Women's Murder Club" (eine Gründung des ersten Bandes), der in gemeinsamer Arbeit neben den polizeilichen Ermittlungen vernetzt und beschleunigt. Heldin des Buches ist Lindsay Boxer, Lieutenant beim SFPD. Unterstützt wird sie von der Journalistin Cindy, der Pathologin Claire und der Staatsanwältin Jill. Gemeinsam jagen sie The Chimera, einen Killer, der es auf Polizisten abgesehen hat, natürlich auch auf Lindsay.
Die beiden Romane dieser Serie sind deutlich schludriger geschrieben als die Alex Cross-Bücher, aber Patterson versteht natürlich sein Handwerk, und beide Bücher sind durchaus ideale Strandlektüre. Dennoch erinnern die kurzen Kapitel (hier mehr als 100) und die Stil-Lage bisweilen fatal an einen Thomas Brezina-Roman für halbalphabetisierte Erwachsene. Aber das ist ja für den heißen Sommertag nicht unbedingt ein Fehler. Und bei einem allfälligen Reißerprojekt haben Sie mit Patterson gleich einen Autor, mit dem auch unsere reluctant readers zurechtkommen.