Rebanks hat vom harten Leben der Schafzüchter im Lake District geschrieben; die Ereignisse sind in vier Jahreszeiten unterteilt, aber dennoch wird ziemlich blogmäßig durcheinander erzählt, was ihm halt zwischen Mutterschafen, Hunden, Zorn auf die Touristen, Fell-Wetter, Auktionen, Zwischenfällen so in den Sinn gekommen ist. Ich nehme an, ich habe in diesem Buch die Wörter „ewe“ und „tup“ mehrere hundert Male gelesen; und trotzdem war es interessante Lektüre, obwohl ich mich manchmal schon gefragt habe – was mache ich da mit einem 300-Seiten-Schaf-Buch?
Was Rebanks nämlich exzellent vermittelt, ist, was für eine lange Tradition an Expertise hinter dem Fell-sheep-farming steckt; welch enzyklopädisches Wissen sich da angesammelt hat; welch unendlich praktisches Wissen notwendig ist, um diese Tradition aufrecht zu erhalten; und wie gering all diese Fähigkeiten und Fertigkeiten von den sogenannten Intellektuellen geschätzt werden. Diese Klage über den geringen Respekt, der den Farmern entgegengebracht wird, zieht sich durch das ganze Buch. Dabei hat Rebanks, der der Inbegriff des Zupackers und harten Arbeiters ist, mit 21 sein GCSE nachgeholt und dann, nachdem er z.B. mühsam die Schreibschrift erlernt hat, in Oxford studiert. Aber das ist für ihn nur Nebensache. Was er uns vermitteln will, ist die „timelessness“ seiner Arbeit – wie seit ewigen Zeiten Menschen dafür sorgen, dass die Fells bewirtschaftet werden, dass hochwertige Produkte von dort kommen. Für meinen nächsten Besuch im Lake District ist es gut, daran erinnert zu werden, dass dieser nicht nur vom Tourismus lebt, sondern auch von harter Arbeit rund ums Jahr, das klimatisch eher rau ist. Ein interessanter Ausflug in eine für mich fremde Welt!
P.S. Für Fans: Rebanks auf Twitter @herdyshepard1

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