The Power of Diversity

Das Buch der gebürtigen Österreicherin Prashnig ist ursprünglich 1998 in Neuseeland erschienen und manchen Leserinnen und Lesern, die regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen besucht haben, wird einiges vertraut kommen. Diese Ausgabe ist 2004 erschienen und ist auch eine der Grundlagen für die Sem ...

Das Buch der gebürtigen Österreicherin Prashnig ist ursprünglich 1998 in Neuseeland erschienen und manchen Leserinnen und Lesern, die regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen besucht haben, wird einiges vertraut kommen. Diese Ausgabe ist 2004 erschienen und ist auch eine der Grundlagen für die Seminare, die Frau Prashnig, offensichtlich mit großem Erfolg, hält.

Ihre Grundthese ist, dass es unterschiedliche Lernstile gibt, die in den Lernlandschaften schlicht und einfach zu wenig Berücksichtigung finden. Schule ist vorwiegend von Linkshirnhälftigen konzipiert und betrieben worden; jemand etwa, der gerne bei mattem Licht, am Boden liegend, Musik hörend am Nachmittag lernen will, hat keine Chance in unserem System, ihr wahres Potenzial zu entfalten. Deswegen war Prashnig auch maßgeblich an der Entwicklung einer Learning Style Analysis (LSA) und – konsequenterweise –auch an einer Working Style Analysis (WSA) beteiligt, über die man sich nicht nur in diesem Buch, sondern auch unter www.creativelearningcentre.com näher informieren kann.

Wie gesagt, nichts davon, was sie propagiert, ist wirklich neu, aber es ist auf interessante und gefällige Art zusammengefasst und aufbereitet, es wird allerdings auch auf eine nicht so gefällige Art wiederholt und wiederholt und wiederholt. (Ich weiß, ich weiß…)

Prashnig predigt nicht nur den unterschiedlichen Zugang zum Lernen, sie realisiert ihn auch in diesem Buch, indem sie auf den linken Seiten Mind maps, Sentenzen, Listen, Geschichten etc. anbietet, auf den rechten Seiten den Fließtext, in dem aber alle wichtigen Informationen unterstrichen und am rechten Rand noch einmal gesondert angeführt sind. Suggestopädischer geht es wohl nicht mehr – und der Behalte-Faktor ist tatsächlich sehr hoch, vor allem, wenn man mit Wohlwollen an die Lektüre geht und nicht gleich in irgendwelche Verteidigungshaltungen verfällt.

Ich würde meinen, dass das Buch für Junglehrer/innen deswegen Pflichtlektüre sein sollte, weil es ihnen – egal, wie viel man davon persönlich gutheißen mag – zeigt, dass Schule bei Weitem mehr als nur sein Fach unterrichten heißt. Und die 'old hands' werden daran erinnert, dass mit der Routine auch so manche Fehleinschätzung kommen kann und dass es wichtig ist, sich immer wieder vor Augen zu halten, dass wir der Differenzierung und nicht der Gleichmacherei verpflichtet sind, dass wir mehr aufrichten als unter-richten (und abrichten) sollen. So oder so lässt sich also von der Lektüre profitieren. Dem Vernehmen nach ist aber ein Workshop mit Frau Prashnig der wahre 'eye-opener'. Also, schauen Sie sich das an, auch wenn sie manche Passagen ein bisschen ermüden mögen – trotz idealer Lernumgebung!

Stafford: network Educational Press 2004

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.06.2007
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/sachbuch/detail/the-power-of-diversity.html
Kostenpflichtig
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