Die meisten Eintragungen umfassen 2-4 Seiten, stellen recht ansprechend das Leben eines Autors/einer Autorin dar, skizzieren den literarischen Werdegang und beißen sich an einem Werk, das dann schlussendlich auch zur Lektüre empfohlen wird, fest.

Das Erfreuliche? Sutherland versteht es, kompakt und unterhaltsam zu schreiben, er macht in zahlreichen Fällen schlicht und einfach neugierig auf Schriftsteller/in und Werk. Er beginnt im 17. Jahrhundert bei John Bunyan und endet im 20. Jahrhundert bei Rana Dasgupta. Weiters ist erfreulich, dass Sutherland, der sich auf den englischsprachigen Roman konzentriert, unglaublich viele Autorinnen und Autoren, die mittlerweile in Vergessenheit geraten sind, aber einst sehr erfolgreich waren; darstellt; besonders auffällig ist, dass viele Bestseller-Autorinnen des 19. Jahrhunderts (Sutherland ist Spezialist für ‚Victorian fiction‘) vorkommen.

Klar, dass so ein Buch zahlreiche Lücken haben muss: Vor allem ‚fantasy‘ dürfte nicht Sutherlands Domäne sein: kein Eintrag für W. Morris, Tolkien, schon gar keiner für Rowling. Aber auch keine Fay Weldon. Dafür jedoch Stephen King und (naja) Alice Sebold. Aber das ist ja immer das Vergnügliche an solchen Kompendien – wer fehlt, wer ist da?

Und das Schreckliche? Ich jage den Büchern nach, die ich nicht habe, und das ist zwar auch ein Vergnügen, aber mitunter ein durchaus kostspieliges. Und ich bin ganz entsetzt, was es da noch alles gibt, das ich unbedingt lesen muss. Eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, im Ruhestand damit zu beginnen, alle 294 Romane (nochmals) zu lesen – aber da plagt mich schon wieder der Gedanke: Ob sich das ausgeht? Ich kann ja mal anfangen…

P. S. Erstaunlich übrigens, wie viele Autorinnen und Autoren ein massives Alkoholproblem hatten.

P. P. S. Wenn Sie die Liste der 294 AutorInnen wollen, schicken Sie mir eine Mail (christian.holzmann@univie.ac.at)

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