The Hatred of Poetry

Autor LERNER, Ben

Verlag London: Fitzcarraldo 2016

Gekauft habe ich das Büchlein wegen der hübschen Aufmachung, des interessanten Titels und weil ich einen Roman von Lerner (s. Archiv) mit Neugierde gelesen habe.

Und es lohnt sich tatsächlich, eine Stunde zu investieren, denn Lerner führt sehr schön die Ambivalenz, die man Lyrik entgegenbringen kann, vor. Aus der Dialektik von Hassen und Lieben entsteht möglicherweise eine vertiefte Liebe, auch wenn man Hassenswertes liest (wobei Hass natürlich nicht die unversöhnliche Haltung dem ‚Gegenüber‘ ist).

Bisweilen anekdotisch, bisweilen philosophisch, bisweilen unterhaltsam (über McGonagall, den schlechtesten Dichter der Literaturgeschichte) meditiert Lerner über das Faszinosum Lyrik. Der Vorwurf: Lyrik verspricht mehr, als sie halten kann. Auch wenn wir uns mit ihr in eine ‚Traumwelt‘ aufmachen, landen wir immer wieder auf dem harten Boden der Realität. (Ist ja auch nicht schlecht, oder?). All das würzt Lerner mit reichlich vielen Beispielen, sodass das Buch auch ein kleiner Nachhilfekurs – vom Lyrikverachter Plato bis zu Lyrikerinnen der Gegenwart – ist.

pp. 114

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
03.11.2016
Link
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