Retroland: A Reader's Guide to the Dazzling Diversity of Modern Fiction

Autor KEMP, Peter

Verlag New Haven&London: Yale University Press 2023

Mit solchen Büchern verbindet mich stets eine Hassliebe. Liebe, weil es eine Fülle an großartigen Informationen und Beobachtungen über Bücher enthält, Hass, weil ich mich genötigt sehe, nach der Lektüre einen weiteren Bücherberg zu bestellen.

Dabei kann ich viele Titel als gelesen abhaken, denn Kemp widmet sich vor allem der angloamerikanischen Literatur seit 1970. Für die konstatiert er in seinem Schlusssatz: „…the past in modern fiction looks likely to have an enduring future.“
Dementsprechend ist auch seine Auswahl, die eigentlich keine ist, denn Kemp ist ungeheuer belesen, und wer hier nicht vorkommt, sollte nachdenklich werden (sofern er/sie noch lebt). Ein Index von mehr als 12 Seiten zeigt die Vielfalt.

Ich zähle einfach ein paar Namen zu den einzelnen Kapiteln auf: „Ends of Empire“ (Rushdie, Seth, Mistry, Naipaul, Morrison); „Scars and Silences“ (Parker, St. Aubyn, Vann, Ishiguro, Atwood, McEwan, Rowling), „Resurrection Writing“ (Spufford, Mantel, Crace, Harris), „Post-scripts“ mit Vorfahren (Carter, Byatt).

Wer dieses Buch liest, hat unter Garantie einen vielfältigen Überblick über die englischsprachige (vorwiegend GB) Literatur seit 1970, und dabei wird man auch mit klaren Äußerungen für und wider Autorinnen und Autoren belohnt. Zustimmen und widersprechen ist auch unser Vergnügen; hinzukommt, dass es unumgänglich ist, auch nach einem langen Leseleben auf Übersehenes hingewiesen zu werden. Elly Griffiths etwa habe ich erst nach der Kemp-Lektüre gelesen. Und Paul Scott sollte ich aus dem hintersten Winkel hervorholen. Ach, das Leben ist zu kurz.

pp. 371 (Sachbuch)

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
31.12.2023
Link
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