Das vorliegende Buch ist eine Sammlung von Beiträgen zu drei wesentlichen Bereichen der Schulentwicklung: Qualitätsentwicklung, Medienkompetenz und Medienerziehung sowie Vermittlung von Berufskompetenzen. Ich denke, es ist für alle Leser/-innen interessant, die sich mit dem Konzept von „guten Schulen“ beschäftigen, die Medienkompetenz und Medienerziehung zu den wesentlichen Aufgaben von Schule zählen bzw. einen diesbezüglichen Schwerpunkt an ihren Schulen etablieren wollen und die berufliche Qualifikation im weiteren Sinn als Aufgabe von Schule ansehen.
Im ersten Teil beschäftigt sich Otto Herz (wieder einmal) mit der Frage Was ist eine gute Schule? Nach einer Definition von 13 Gütekriterien erläutert er in einem Interview, welche Leistungen Schule erbringen muss, um eine gute, zukunftsfähige Schule zu sein. Ein wesentliches Problem ortet er in den unterschiedlichen Auffassungen über den Kernauftrag der Schule und die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf den Unterricht (vergl. TIMMS), vor allem in Bezug auf gewünschte bzw. benötigte Schlüsselqualifikationen.
Danach analysiert der Herausgeber Detlev Lindau-Bank den Begriff schulischer Netzwerke, um den sich nun die Hoffnungen auf eine Verbesserung des schulischen Alltags ranken, ein für mich sehr spannendes Kapitel, das den Bogen von der Theorie des Netzwerks über Ziele und Strukturreformen bis zur Arbeit in der Schule spannt.
Der dritte Beitrag beschäftigt sich mit einem kontroversiellen Thema im Bereich Schulentwicklung, der Personalentwicklung. Von der konfliktträchtigen Mehrdeutigkeit des Begriffs „entwickeln“ ausgehend gibt Heino Reimers einen Überblick über den aktuellen Stand der Diskussion.