In dieser exzellenten Reihe sind bislang 35 Titel erschienen, in denen knapp und präzise über eine Person bzw. ein Wissensgebiet informiert wird.

Das vorliegende Büchlein zum Thema Hochbegabung eignet sich sehr gut für all jene, die mit dem Forschungsgebiet in Ansätzen vertraut gemacht werden wollen. Ziegler teilt – nach einer kurzen Einführung – die Materie in folgende 5 Abschnitte ein: Begriffsentwicklung und Begriffsklärung; Hochbegabung, Intelligenz und Hochleistende; Leistungsexzellenz; Hochbegabungsmodelle; Hochbegabungsdiagnostik; Förderung. Ein Glossar, eine umfangreiche Literaturliste und ein Sachregister beschließen den Band.

Wer also einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Forschung haben möchte, kann hier ansetzen und sich dann weiter einlesen, denn ein Eindruck bleibt nach der Lektüre bestehen: Hier liegt ein Feld vor, das nicht nur spannend ist, sondern voll von ungesicherten Erkenntnissen, die zu aufregender Feldforschung führen können. Begabung, Leistung, Förderung, Exzellenz etc. sind derart komplexe Materien, verzahnt mit so vielen Bereichen, dass für die Lernforschung generell wichtige Erkenntnisse zu gewinnen sind. Interessant für mich, der ich mich ja seit einiger Zeit mit dem Thema beschäftige, war zB, dass nur 15% der Hochleister/innen die gängigen psychometrischen Vorgaben bei der Definition von Hochbegabung (also vorwiegend IQ-Messung) erfüllen, was doch interessante Rückschlüsse für förderliche Soziotope nahelegt. Überhaupt – die Fragen nach welcher Form von Diagnostik und nach welcher Art von (Schul)Soziotopen wir streben sollten, verdienen einerseits komplexe, andererseits praktikable Antworten. Fest steht, dass es nicht reicht, Goldklumpen aufzufinden, sondern dass wir alle bis zu einem gewissen Grad des Glückes Schmied sind. Spannende Lektüre für Minuten!