Cinema Studies. The Key Concepts (second edition);

Haywards Buch, in der Neuausgabe um ein paar sehr interessante Einträge (u.a. feminist film theory, intertextuality, auteur theory) erweitert, ist nichts für Gelegenheits-Kinogeher/-innen, es ist auch nichts für Blockbuster-Buffs, sondern es wendet sich an interessierte und kompetente Cineastinn ...

Haywards Buch, in der Neuausgabe um ein paar sehr interessante Einträge (u.a. feminist film theory, intertextuality, auteur theory) erweitert, ist nichts für Gelegenheits-Kinogeher/-innen, es ist auch nichts für Blockbuster-Buffs, sondern es wendet sich an interessierte und kompetente Cineastinnen und Cineasten (ein Begriff, über den sich natürlich streiten lässt), an Filmstudentinnen und -studenten, kurzum an jene, die wissen, dass es ohne Theorie keine Praxis gibt – um Marx ein wenig abzuwandeln.

Hayward setzt sich, alphabetisch geordnet, mit etwa 150 grundlegenden Konzepten auseinander, etwa Black Cinema, comedy, postcolonial theory und unmatched shot. Diese erratische Aufzählung soll verdeutlichen, dass Einträge unterschiedlichster Kategorien (und unterschiedlichster Länge) in diesem Buch zu finden sind. Ich selbst finde etwa den Eintrag zu psychoanalysis höchst studierenswert, weil ich vom Konzept des Oedipal trajectory, das u.a. den Western stark bestimmt, sehr fasziniert war. Ich habe auch den einen oder anderen Artikel für mein Wahlpflichtfach Media Studies verwendet, einerseits, um meinen Schülerinnen und Schülern zu zeigen, dass es eine (Film)Welt jenseits des Betrachtens gibt, andererseits, um ihnen bewusst zu machen, dass es mühselig, aber vielleicht doch lohnend ist, sich durch einen Artikel voll Fachjargon durchzukämpfen. (Gleichzeitig lässt sich gute 'Übersetzungsarbeit' von komplizierter in einfache Sprache leisten, auch wenn man immer wieder an Grenzen stößt.)

Zu jedem Artikel gibt es weiterführende Literaturhinweise, und neben den Registern findet sich am Ende des Buches eine Bibliographie, die Sie für den Rest Ihres Lebens beschäftigen könnte.

Neben Monacos "How to Read Film" (OUP 2000, bei Hayward übrigens nicht genannt) gehört Haywards Buch in den Handapparat für all jene, die sich gerne mit Film beschäftigen und dabei ein bisschen Mühe nicht scheuen.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/sachbuch/detail/cinema-studies-the-key-concepts-second-edition.html
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