Ich liebe solche Bücher – nicht wirklich ein Sachbuch, sondern ein Dahinplaudern über eine Obsession, noch dazu von einem erfolgreichen Schriftsteller, der fast sein ganzes Leben auch Buchhändler war. ("Booked Up", seine Buchhandlung mit über 400,000 Büchern, existiert noch immer.)

Seltsam, dass das erste Buch, das ich von McMurtry lese, am Ende seiner Karriere geschrieben wurde. Eigentlich kenne ich ja seine Namen eher aus Antiquariatskatalogen, wobei mir immer aufgefallen ist, dass seine signierten Bücher z.T. Höchstpreise erzielen. Und nie bin ich dazu gekommen, sein "Lonesome Dove" zu lesen, obwohl ich es mir anlässlich seines Drehbuch-Oskars zu "Brokeback Mountain" ernsthaft vorgenommen habe.

Aber für all das hat mich dieses Buch entschädigt – obwohl man sich wundern mag, wer denn das eigentliche Zielpublikum ist. McMurtry 'rambelt' vorwiegend dahin – über Bücher, die er gekauft, gelesen, gejagt, vermisst hat. Über seine buchlosen Anfänge auf einer Farm; über das Vergnügen zu sammeln; über seine private Sammlung von ca. 28,000 Büchern. Über Literatur im Allgemeinen, über ganz bestimmte Objekte der Begierde (Sammlerstücke) im Besonderen.

Ich nehme an, alle die auf den Knien rutschten, m auch in den untersten Regalen ein bestimmtes Buch zu entdecken, alle, die vor lauter Aufregung nicht mehr wussten, was sie sich eigentlich alles kaufen wollten, alle, die auf Flohmärkten die Zeit vergessen haben, alle, die doch noch ein signiertes Exemplar wohlfeil erworben haben – die und viele andere mehr, die der Buchwelt verfallen sind, werden "Books" mit großem Vergnügen lesen. Noch dazu hat McMurtry hübsch portioniert, jedes Kapitel umfasst im Durchschnitt zwei Seiten, so lässt sich auch die Fülle des Materials leichter verarbeiten.

Ich freu mich jedenfalls, dass es mir gelungen ist, im Anschluss an die Lektüre, sein "Cadillac Jack" als signierte Erstausgabe um 30% verbilligt zu erwerben. Und irgendwann ist "Lonesome Dove" dran. Und irgendwann ist auch ein Besuch bei "Booked Up" fällig.