A Short History of Film
Um es gleich vorwegzunehmen – Österreich kommt nicht vor; gut, das Buch ist 2008 erschienen, aber nicht mal einen Haneke-Satz? Das schmerzt.
Dafür kommt so ziemlich alles andere vor – Dixon und Foster haben routiniert die Filmgeschichte heruntergeschrieben, und wenn man meint, jetzt haben sie aber wen wichtigen vergessen, dann taucht er/sie doch noch kurz auf. Ich rudere allerdings ein bisschen zurück, denn bei Meistern des Genres sind sie natürlich nicht immer großzügig – warum etwa ein George A. Romero fehlt, ist nicht ganz einzusehen. Dennoch – wer sich einen Überblick über die Geschichte des Films verschaffen möchte, ist mit diesem Band recht gut bedient, denn es wird nicht einem Hollywood-Zentrismus gehuldigt, sondern das Filmschaffen der Welt (mit der kleinen Ausnahme) hinreichend gewürdigt, denn immerhin sind mit 400 Seiten natürliche Grenzen gesetzt.
Zehn große Abschnitte, von „The Invention oft eh Movies“ bis zu „The New Hollywood“ ist alles da, und immer wieder wird ausführlich auf den internationalen Film eingegangen. Schade, dass die dazugehörigen Filme sehr oft nur im NTSC-Format erhältlich sind, denn man wird schon neugierig auf so manchen obskuren Beitrag zur Entwicklung des Films. (Ich hätte zB gerne Mervyn LeRoys „Two Seconds“ gesehen).
Das Buch ist reichhaltig illustriert (mit zahlreichen „stills“, die Filmgeschichte geschrieben haben), enthält sogar einen bunten Mittelteil, ist mit einem Filmglossar, einer umfangreichen Bibliographie und einem ausführlichen Register versehen und lädt ganz bestimmt zu weiteren Erkundungen ein.
NB. Trotzdem sollten Sie unbedingt auch Cousins‘ „The Story of Film“ (s. Archiv) lesen!
London: I. B. Tauris 2008; pp. 441