Die Großkapitel gehören großen Namen, aber wie der (unvollständige) Index beweist, kommen natürlich viel mehr Personen aus der Filmbranche vor.

Da geht es also vordergründig um Griffith und Stroheim, Lang, Renoir, Buñuel und Hawks, Hitchcock, Welles, Godard, Ray, Frears, Tarantino, Scorcese – aber auch um Frauen im Film (z.B. Riefenstahl, Campion und Bigelow), um ‚neuere‘ Auteurs (Coppola etc.). Da werden aber auch zahlreiche Erwähnungen von Leuten aus der Branche getätigt.

Natürlich, so sagt es auch Thomson selbst, wird jeder Leser/jede Leserin wichtige Namen vermissen, zumal ja doch amerikanisches und europäisches Kino im Vordergrund steht; da hilft auch die Erwähnung von ein paar Japanern, kaum einem Russen, keinem Chinesen nichts. Aber das ist bei dem Umfang auch nicht zu leisten.

Für mich war es sehr erhebend, all diese Namen zu lesen, die wahrscheinlich vielen Kinogeherinnen und Kinogehern heutzutage nichts mehr sagen. Nach 60 Jahren Ins-Kino-Gehen und vielen Tausenden von Filmen (wie habe ich einstmals über Kaels 1500 Filme gestaunt) ist es wie eine Reise in die Vergangenheit. Und Thomson schreibt so bestrickend, dass man Lust bekommt, zumindest Hunderte der erwähnten Filme wieder zu sehen. Ein Band zur Filmgeschichte anhand von Schauspielerinnen und Schauspielern ist übrigens in Vorbereitung.

P. S. Was ich ihm nicht ganz verzeihe: Pasolini wird nicht einmal in einem Nebensatz erwähnt. Die Coens auch nicht. Leone auch nicht. Und Ken Loach ist zwar nicht im Index, kommt aber als Namedropping vor. Trotzdem: Pasolini nicht erwähnen – echt jetzt?

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