Yeats Is Dead!

"Y8s=+!" ist angeblich das letzte Buch, das James Joyce geschrieben hat; kein Wunder, dass die Jagd nach diesem Manuskript zahlreiche Verwirrungen schafft und eine Reihe von Toten zurücklässt. Da steht der Mord an Tommy Reynolds, einem Trunkenbold und möglicherweise genialen Erfinder, an erster ...

"Y8s=+!" ist angeblich das letzte Buch, das James Joyce geschrieben hat; kein Wunder, dass die Jagd nach diesem Manuskript zahlreiche Verwirrungen schafft und eine Reihe von Toten zurücklässt. Da steht der Mord an Tommy Reynolds, einem Trunkenbold und möglicherweise genialen Erfinder, an erster Stelle; schlimm, dass Mitglieder der Gardai darin verwickelt sind, aber auch sie werden ihrem gerechten Schicksal nicht entgehen.
Alles in allem ist die Handlung einigermaßen wirr, es begegnen uns ausgesprochen viele Personen, ein gerüttelt Maß davon als Tote - aber all das ist kein Wunder, haben sich doch 15 irische Autorinnen und Autoren versammelt, diesen Kriminalroman zu schreiben, und beschlossen einen Teil des Ertrages Amnesty International zukommen zu lassen. Herausgeber Joseph O'Connor trägt das Mittelstück bei, Roddy Doyle beginnt mit einem kleinen, aber feinen Verwirrspiel, Frank McCourt beendet den Fall, in dem korrupte Polizisten und liebeshungrige Polizistinnen, Versager, Trinker, Pseudo-Rastas, Joyce-Spezialisten, ladies in crime und eine übermächtige irische Politikerin auftreten. All das ist natürlich deutlich over the top, aber dies tut dem Spaß keinen Abbruch, zumal er deutliche Züge jener schwer fassbaren Qualität der Irishness zeigt. Flann O'Brien steht genauso Pate wie der Große Meister (JJ) selbst, und es ist ein Vergnügen, den immer neuen Wendungen zu folgen - bis man eben, leicht erschöpft, am Ende anlangt und sicher weiß: Y8s=+!

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/krimi/detail/yeats-is-dead.html
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