Three Stations

Es ist immer ein Vergnügen, einen neuen (noch dazu signierten) Arkady Renko-Roman in Händen zu halten. Seit „Gorki Park“ ist mir Renko (neben Kaminskys Rostnikov) der liebste aller Moskauer „Investigators“ und seine Abenteuer (meist als underdog) sind spannend und bewegend zugleich.
Diesmal ver ...

Es ist immer ein Vergnügen, einen neuen (noch dazu signierten) Arkady Renko-Roman in Händen zu halten. Seit „Gorki Park“ ist mir Renko (neben Kaminskys Rostnikov) der liebste aller Moskauer „Investigators“ und seine Abenteuer (meist als underdog) sind spannend und bewegend zugleich.

Diesmal versucht Cruz Smith zwei Fälle miteinander zu verbinden: Ein fünfzehnjähriges Mädchen entflieht mit ihrem Baby einem Bordell, doch als sie am Bahnhof Three Station ankommt, muss sie feststellen, dass das Baby verschwunden ist. Nur widerwillig nimmt sie Zhenyas Hilfe an (der lose mit Renko verbunden ist). Gleichzeitig versuchen Renko und Viktor – gegen den Widerstand der Vorgesetzten – einen Serienmörder-Fall zu lösen. Erschwerend kommt hinzu, dass Renko kurz vor der Kündigung steht und Integrität sowieso nicht gefragt ist.

Das Bestrickende an den Renko-Romanen sind aber nicht die Kriminalfälle, sondern die Schilderung einer Gesellschaft, die den Umbruch noch nicht geschafft hat. Oligarchen, Korruption, eine Gesellschaft von echten Verlierern und Neureichen, komplexe Kriminalität – all das fließt in allen Renko-Romanen ein und macht sie zu gelungenen soziologischen Krimis in der Sjöwall/Wahlöö-Tradition. Empfehlenswert!

New York: Simon&Schuster 2010; pp. 243

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.11.2010
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/krimi/detail/three-stations.html
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