The Professional

Wenn ich mich nicht verzählt habe, dann ist das der 37. Spenser-Roman (und einer der ersten, den Parker nicht seiner Frau widmet). Was hat er denn bloß mit seinem Spenser, mögen Sie fragen. Nun, er ist meines Wissens der einzige ‚tough guy‘, der belesen ist und etwas vom Essen versteht. Der ein ...

Wenn ich mich nicht verzählt habe, dann ist das der 37. Spenser-Roman (und einer der ersten, den Parker nicht seiner Frau widmet). Was hat er denn bloß mit seinem Spenser, mögen Sie fragen. Nun, er ist meines Wissens der einzige ‚tough guy‘, der belesen ist und etwas vom Essen versteht. Der ein interessanter Charakter in einer stabilen Welt (Beziehung, Freunde) ist, obwohl das Instabile sein Geschäft ist. Und der von seinem Schöpfer mit einer lakonisch-coolen Sprache ausgestatte wurde.

Parker hat offensichtlich Vergnügen am normierten Schreiben; zuverlässig beschert er uns seine Spenser-Romane und liefert gleichzeitig ein Boston-Bild, das besser ist als so manche Werbekampagne, auch wenn dort die Schurken lauern.

Mehr und mehr wendet sich Spenser ohnehin dem Thema des moralischen Dilemmas zu, vielleicht auch deshalb, weil seine Lebensgefährtin Dr Susan Silverman mehr als sein ‚thug‘-Freund Hawk in das Geschehen miteinbezogen wird.

Diesmal kommt Silverman gerade recht, denn Spenser wurde von vier Frauen engagiert, die wollen, dass er dem Liebhaber, den sie teilen, die Erpressungsversuche ausredet. Doch Spenser findet diesen Gary Eisenhower (Pseudonym) gar nicht so unsympathisch. Der hat sich auf verheiratete (und eher reiche) Frauen spezialisiert und genießt den Betrug am Ehemann mindestens so sehr wie den Sex und das Geld. Silverman kann also ein paar Erotomanen-Analysen beisteuern, während Spenser eifrig herumläuft, um Licht in allerlei seltsame Vorgänge zu bringen.

Wenn ich ihn nicht schon gelesen hätte – ich würde mir den Roman für die Weihnachtsferien vormerken. Und wenn Sie zu den Glücklichen gehören, die noch nie einen Spenser gelesen haben, dann lesen Sie doch einfach alle 37 der Reihe nach. Die Weihnachtsferien müssten reichen. Mehr unter www.robertbparker.net

New York: G. P: Putnam’s Sons 2009; pp. 289

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
02.11.2009
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