Dies ist der erste Krimi einer Serie, die die sympathische DS Kathy Kolla und den erfolgreichen DCI Brock in London ihre Fälle lösen lässt.

Jerusalem Lane ist fast im Zentrum der City, aber die Zeit scheint stehen geblieben zu sein, es macht sich ein fast dickensianisches Idyll (es gibt ja wenige bei ihm!) breit: Alteingesessene und Einwanderer genießen den gemächlichen Alltag, der nach Bratwurst und Kaffee duftet. Eines Tages wird Meredith Winterbottom, die Seele des Grätzels, tot aufgefunden: Mord oder ein natürlicher Tod? Allerlei Ungereimtheiten treten zutage, aber nach einem halben Jahr wird der Fall zu den Akten gelegt, obwohl die Rede von verschwundenen Manuskripten war (die Karl Marx gehört haben sollen), obwohl die Baulobby nach und nach alles aufgekauft hat, bis nur mehr das Haus der drei Winterbottom-Schwestern übrig war.
Als die zweite Winterbottom-Schwester ermordet wird, greifen Kolla und Brock erneut ein: Allmählich lernen wir mehr über das Erbe des Karl Marx und der Eleanor Marx, allmählich zeigen sich auch zahlreiche Verdächtige: das Ehepaar Kowalski, Kollaborateure aus Polen; der Sohn Merediths, ein Frauenheld und Tunichtgut; eine amerikanische Akademikerin - doch nichts will so recht zu beweisen sein. Dann aber beginnen sich die Ereignisse plötzlich zu überschlagen: Eine Wendung jagt die andere, und als endlich der Mörder dingfest gemacht ist, beginnt Kathy einen furchtbaren Verdacht zu hegen...

Maitland schreibt mit viel Gefühl für Atmosphäre und mit sicherem historischen Tritt einen Krimi, der unterhält und auch ein bisschen belehrt, der lange Strecken einigermaßen behäbig dahintrottet und uns durch das Auf und Ab und das Tempo des letzten Viertels äußerst überrascht. Wegen seines Inhalts eine durchaus willkommene Ergänzung zur Literature Unit in MYW8, wegen seines Schlusstempos angetan, auch die weiteren Maitland-Bände um Brock und Kolla unter die Lupe zu nehmen.