Eine Zeitlang hab ich ganz gerne McBains "87th Precinct Novels" gelesen, vor allem weil mich Inspektor Rostnikov, der Held der Moskau-Kriminalromane von Kamkinsky dazu gebracht hat. Der findet seinen Trost im (Wieder)Lesen der McBain-Romane.

Diesen habe ich sofort gelesen, weil mich natürlich der Titel interessiert hat, habe ich mir doch schöne Querverbindungen zu Carroll erwartet. Die bleiben aber eigentlich aus, und Carrolls Gedicht wird eher auf andere Art satirisiert.

Die Sängerin Tamar hat mit "The Frumious Bandersnatch" ihren ersten Hit gelandet und wird prompt entführt; Lösegeldforderungen und verzweifelte Jagd nach den drei Entführern folgen. Detective Steve Carella unterstützt die Special Task Force, aber irgendwie scheinen die Entführer immer eine Schritt voraus. Bis zum Finale dauert es einigermaßen lange, doch dann kann ein weiterer Fall abgehakt werden.

McBain ist natürlich ein Erzählprofi, allerdings schwimmt der Roman irgendwie ein bisschen daher; da hält der Spannungsbogen einige Zeit, dann dümpelt die Sache wieder so vor sich hin. Und das hängt nicht nur damit zusammen, dass McBain gerne mehrere Erzählstränge verquickt. Bisweilen hat man nämlich den Eindruck, McBain habe sich schon ein bisschen müde an seinem 87. Revier geschrieben. Was hingegen sehr unterhaltsam ist, ist die Mediensatire in dem Roman. Wie die Medien die Entführung, vor allem aber den Liedtext aufbereiten und auseinander nehmen, das ist schon mit einiger Boshaftigkeit beschrieben.

Warten Sie ruhig die Taschenbuchausgabe ab, auch Inspektor Rostnikov liest nur zerfledderte TB-Ausgaben.