Ich bin ja ein großer Fan von Ken Bruen, und seine Galway-Romane mit dem ewig gegen sich und seinen Alkoholkrankheit kämpfenden Jack Taylor gehören zum Feinsten in der Krimiliteratur. Dazu kommt, dass Bruen immer wieder auf unaufdringliche Weise Zivilisationskritik einfließen lässt, dazu kommt auch, dass sein Protagonist immer wieder gute Buch- und Musiktipps weiß.

Aber darum geht’s wohl nicht – im Grunde sind die Taylor-Romane fetzige, blutige Bücher, in denen staatliche und private Gewalt das Leben dominieren. Diesmal allerdings verstrickt sich Bruen zu sehr ins Mystische. Die Morde, die begangen werden, führen zu einem harten Gegner – dem Teufel selbst. Ich bezweifle, dass sich Bruen damit einen guten Dienst erwiesen hat, denn wie soll das nun künftighin zu ‚toppen‘ sein? Außer er begibt sich ins Fahrwasser spiritueller Krimis, und das kann ganz schön schnell langweilig werden.

Wie auch immer – nehmen wir’s als einen Versuch, der seine großartigen Momente hat, der aber nicht unbedingt wiederholt werden muss. Es reicht, wenn Jack die Teufel in sich und die lebenden Finsterlinge und Fieslinge bekämpft. Und in Galway soll er auch bleiben!

London: Transworld Publishers 2010; pp. 2818