Bernie Rhodenbarr, Dieb und Buchhändler, ist wieder aktiv – diesmal in einer ziemlich komplizierten, aber umso unterhaltsameren Geschichte. Ein mysteriöser Käufer sammelt alles, was mit Knöpfen zusammenhängt, u.a. auch Bilder und Bücher, so z.B. Fitzgeralds „Benjamin Button“. Oder eben einen Silberlöffel aus der Kolonialzeit. Bernie versucht all diese Dinge zu beschaffen, aber so ganz will er diese Obsession auch wieder nicht bedienen. Noch dazu wo die Leiche einer alten Dame stilgemäß auf einem Trent Barling Teppich gefunden wird.
Nicht nur Bernie fragt sich, wie das alles bloß zusammenhängen kann, auch wir sind äußerst verblüfft, aber allmählich ist es dann doch so weit, dass er zu einer ansehnlichen Runde sagen kann: „I suppose you’re wondering why I summoned you all here.“ „You all“ inkludiert auch Bernies Langzeitfreundin Carolyn Kaiser und seinen Freundfeind Ray Kirschmann vom NYPD. Bis es aber so weit ist, erwartet uns vergnüglichste Lektüre, vor allem dann, wenn wir uns für Bücher interessieren. Block verpackt in jeden Burglar-Roman eine ordentliche Portion Spannung, aber der wirkliche Zuckerguss sind all die Informationen über seltene Bücher, all die Anspielungen – und hier auch die Klage über den Internetbuchhandel und die Kindle-Bedrohung (obwohl Block selbst da kein Technikfeind ist). Wer immer ein Bernie-Fan ist, wird aufatmen, dass es ein weiteres Abenteuer gibt. Wer ihn noch nicht kennt, hat die große Chance, sich systematisch durch elf Bände zu lesen – meinen Neid gibt es als Draufgabe. (Aber vielleicht lese ich sie einfach alle nochmals.)
P. S. Ich freu mich natürlich besonders, dass ich eine signierte und nummerierte Ausgabe ergattert habe.