"The goddam scholars pull that crap all the time," he said. "Pick apart every sentence a man writes, looking for hidden meanings. If they ever wrote anything themselves, they'd know it doesn't work that way."
Dies sagt Gulliver Fairborn, Autor von "Nobody's Baby", einem der einflussreichsten Bücher des Jahrhunderts zu Dieb und Buchhändler Bernie Rhodenbarr, bereits zum neunten Mal Held dieser unterhaltsamen und lesenswerten Block-Serie.
Bernie soll diesmal ein Konvolut an Briefen stehlen, die Fairborn an seine Agentin Anthea Landau geschrieben hat. Fairborn ist der große Unbekannte, und seine Autographen, Briefe etc. erzielen Höchstpreise am Buchmarkt; von Sotheby's bis vermögenden Privatsammlern sind also alle hinter dem Material her. Wie schon so oft findet Bernie statt des Diebsguts eine Leiche (die von Landau) - und schon stürmt auch die Polizei den Tatort und Bernie hat alle Hände voll zu tun, das Verbrechen aufzuklären, für sich und den Polizisten Ray einen kleinen Profit herauszuschlagen und eine Menge Leute zufrieden zu stellen (oder zu verärgern). Wenig Subtext also, und woran wir uns erfreuen können, sind die kleinen Anspielungen, die deutlichen Querverweise (Fairborn ist nicht nur über den Titel als Hommage an Salinger konzipiert) und vor allem Bernies Beobachtungen aus der Bücherwelt.

Mag sein, dass diesmal die poirotmäßige Aufklärung des Falls etwas überdehnt ist, mag sein, dass manche Passagen ein bisschen formelhaft geraten sind, aber Block ist ein guter Romancier, und es ist jedesmal ein Vergnügen, ein Rhodenbarr-Mystery zu lesen. Ich würde mir wünschen, Block schriebe öfter ein Buch für diese als für seine Matt Scudder-Serie. Andererseits: Absence makes the heart grow fonder...