Eine Runde von Freunden – vielleicht nicht wirklich alle, aber Klettern zum Beispiel hält sie zusammen. Außerdem sind einige von ihnen Ärztinnen, so auch die Erzählerin Kellen. Als eines Tages einer ihrer Freunde, Eric, abstürzt, herrscht Betroffenheit. Erst als auch Joey, ein weiterer Freund, stirbt, tauchen die ersten Verdachtsmomente auf; nach einem weiteren Todesfall wird Kellens Freundin Lee, Pathologin, verhaftet. Nur sie kann sich medizinisch so gut auskennen, dass Todesfall von Mord kaum zu unterscheiden ist. Die Verdachtsmomente gegen Lee werden nicht weniger, als deren schärfste Konkurrentin, Hillary, ermordet wird und man Lee in der Nähe sah. Die Frage ist nun: Ist Lee die Mörderin oder ist sie bloß das nächste Opfer?

Was etwas langsam beginnt, was etwas verwirren kann (warum müssen eigentlich Protagonistinnen ausgerechnet Lee und Dee heißen?), gewinnt allmählich an Tempo, sodass Leserin und Leser wirklich neugierig auf das Whodunnit werden. Scott, die lange als Tierärztin gearbeitet hat, selbst auch klettert, lässt einiges von ihrem Vorwissen einfließen, vermag aber auch eine plausible und durchaus grimmige Geschichte zu erzählen. Zwar gehört sie nicht der Mo Hayder-Schule der Grauslichkeit an, schreckt aber vor detaillierten Todessequenzen (wobei die im Hospiz am berührendsten sind) zurück. Falls Sie also eines der neueren Talente entdecken wollen, sind Sie hier gut beraten.