Nicht nur bei den Coens treibt ein schillernder Killer (Javier Bardem) sein Unwesen, auch im neuen Jesse Stone-Krimi von Robert B. Parker, dem Schöpfer der genialen Spenser-Serie, findet sich ein cooler Killer, der Sympathien hervorruft: Wilson "Crow" Cromartie kehrt nach Paradise zurück und informiert Jesse, dass er einen Auftrag angenommen hat – nämlich für einen Gangsterboss aus Florida dessen verschwundene Frau und Tochter, die in Paradies leben sollen, zu finden. Aber Crow findet bald wenig Gefallen an dem Auftrag und bildet eine seltsame Allianz mit Jesse, der in diese Roman mit zahlreichen Problemen zu kämpfen hat. Das ist nicht nur der gegenständliche Fall, sondern ein Teil der Einwohner will auch verhindern, dass sich Hispanics aus der Nachbargemeinde mit einem Kindergarten ansiedeln wollen. Jesse ist die Gesetz-Seite derselben Medaille, auf der wir auch Crow finden. Für beide gilt der gute alte Spruch: A man's gotta do what a man's gotta do. Und das macht 'the man' – wer immer das ist – mit professionellem Stolz,

Wie immer zeigt die Geschichte Tempo, jede Menge Dialoge an der Grenze zur Kargheit und die Botschaft: Der aufrechte Gang ist Teil der Selbstachtung. Für die Fans kommen auch noch subtile Verknüpfungen mit anderen Parker-Büchern hinzu, sodass wir zufrieden edle Konfektionsware genießen können. Es zahlt sich immer noch aus, systematisch ins Parkersche Universum einzusteigen und sich damit ein paar angenehme Stunden zu verschaffen. Schön auch zu wissen, dass es noch viele Geschichten zu erzählen gibt.