Gegraben wird viel in diesem neuen Arkady-Renko Krimi, nicht nur nach neuen und alten Leichen, sondern ganz einfach nach der Vergangenheit.

Renko ist zurück in Moskau, aber sein Leben ist 'in shambles'. Seine Freundin Eva (die er in "Wolves Eat Dogs" kennen gelernt hat) fängt ein Verhältnis mit Detective Isakov, der auch politische Ambitionen hat, an, sein Ziehsohn Zehnya ist verschwunden, er wird als Auftragskiller angeheuert und soll ganz offiziell einen seltsamen Fall untersuchen: In der Metro wurde mehrfach Genosse Stalin gesichtet.

Es ist eine komplexe Geschichte, die uns Cruz Smith diesmal serviert, eine Geschichte, in der wir in den Tschetschenienkrieg genauso wie in den Zweiten Weltkrieg geraten. Renko muss sich nicht nur zahlreichen gefährlichen Situationen, sondern auch der eigenen Vergangenheit stellen. Immerhin war sein Vater, General Renko, ein Vertrauter Stalins. Was Arkady an Gefahren durchzustehen hat, erinnert an den "geschundenen Körper", wie er etwa vor allem durch Bruce Willis in der "Die Hard"-Serie repräsentiert wird. Aber das ist nur ein Aspekt des Romans, die Action-Komponente, die stärker denn je präsent ist. Gleichzeitig ist Cruz Smith aber ein Autor, der ein lebendiges und plausibles Bild eines dunklen, korrupten, unsicheren Russlands präsentiert. Vor dieser Folie hebt sich der zähe Ermittler Renko natürlich umso deutlicher ab.

Ein Krimi also mit vielen Zwischentönen – und sicher eine Serie, die von "Gorky Park" an chronologisch gelesen werden sollte; sie ist es wert.