Wenn es einen legitimen Nachfolger von John D. Macdonald, dem Schöpfer des großartigen Travis McGee, gibt, dann ist es Hiaasen, der Floridas Gier und Floridas Politik mit einem Witz und einer Schärfe geißelt, die kaum zu überbieten sind.

Diesmal geht es darum, dass das paradiesische Toad Island in einen Golferhimmel verwandelt werden soll. Robert Clapley, skrupelloser Unternehmer, versichert sich der Dienste des Lobbyisten Palmer Stoat, eines lauten und ziemlich simpel strukturierten Machos, der aber die besten Verbindungen zu allen möglichen Machtträgern hat. Zu seinem Pech hat er aber dadurch, dass er stets seinen Müll beim Auto hinauswirft, den Umwelt-Aktivisten Twilly Spree auf sich aufmerksam gemacht, dessen Lebensinhalt es ist, Leuten wie Palmer Stoat eine Lektion zu erteilen. Als Palmer uneinsichtig bleibt, entführt Twilly den Labrador des Ehepaars Stoat - und findet sich plötzlich nicht nur mit Hund, sondern auch mit Palmers Ehefrau Desie beglückt. Als Twilly vom Inselprojekt hört, beschließt er es zu verhindern; daraufhin schickt Clapley Mr Gash, einen Auftragsmörder, aus; der Gouverneur von Florida, mit allen verfilzt, schickt hingegen Skink, den ehemaligen Gouverneur Floridas (den wir aus "Stormy Weather" kennen), hinter Twilly her. Da treffen glücklicherweise zwei kongeniale Charaktere zusammen, und alsbald dreht sich das Korruptionskarussel auf so verrückte Weise, dass Leute wie Twilly und Skink, die als verrückt gelten, ganz normal wirken.

Keine Inhaltsanagbe kann dem Erfindungsreichtum, dem Witz und dem Sarkasmus Hiaasens gerecht werden. Ein Killer, der sich 911-Tonbänder, mit klasssicher Musik hinterlegt, anhört; eine Prostituierte, die sich von ihren Kunden den republikanischen Wahlausweis zeigen lässt; ein skrupelloser Bauhai, der eine Barbie-Puppen-Obsession hat usw. usw. Das Ungewöhnliche dabei? Nichts scheint an den Haaren herbeigezogen, alles ist möglich in einem Bundesstaat, der Gier und Skrupellosigkeit hinter biederer Besorgtheit verbirgt. Auch wenn das Buch als Krimi (oder Thriller) daherkommt - bessere Sozialsatire werden Sie nicht so schnell finden. Höchst empfehlenswert!