Der Krimi mit Lokalkolorit ist einfach nicht umzubringen! Plötzlich kennen wir Bad Tölz, finden uns in Galway und Glasgow zurecht, und in Schweden sind wir fast zuhause.

Blacks Held heißt Gus Drury, ist ein versoffener Journalist, stolpert durch Edinburgh, um gefälligkeitshalber die Wahrheit herauszufinden – und hat viele Vorbilder.

“Paying for It” ist der erste Band einer Serie und hat natürlich das Zeug, von Serienleserinnen und –lesern vereinnahmt zu werden. Der Fall selbst ist dabei eher unbedeutend – der Sohn eines Freundes wurde ermordet, offensichtlich steckt der Edinburgher Mob dahinter, weniger offensichtlich ist es eine komplexe Intrige.

Drury erinnert ein wenig an Ken Bruens Helden: beaten and battered und dem Alkohol ergeben. Und tough natürlich!

Ich frage mich, warum noch niemand eine ausführliche Arbeit über Krimi und Alkohol geschrieben hat; allein eine Taxonomie der Getränke würde schon ein hübsches Bändchen ergeben, das sich beim bullernden Kanonenofen mit einem Gläschen Maigret-Calvados wohlig durchblättern ließe.

Also – wer Serien und Edinburgh mag, noch ist es Zeit einzusteigen, bevor aus den paar Bänden, die zur Zeit vorliegen, eine veritable Serie wird. Prost!

London: Preface 2009; pp. 343