The following is based on a true story steht ganz am Anfang des Buches. Das ist der letzte Kick, den einem das Buch verpasst, wenn man sich am Ende wieder daran erinnert. Brookmyre, Verfasser einer Handvoll erfolgreicher Krimis (?), Thrillers (?), Genreparodien (?) und ein weiteres Beispiel für eine typisch schottische Mixtur aus Humor und Spannung, legt mit diesem Buch eine Bruce-Willis-Geschichte mit zahlreichen Facetten hin, die mich mehrfach atemlos gelassen hat – einerseits, weil sie so überdreht ist, andererseits, weil sie so unterhaltsam und spannend ist.

Gavin Hutchinson, nunmehr ein erfolgreicher Unternehmer, aber seinerzeit, in der Auchenle School völlig unbedeutend, lädt (fast) alle seine Mitschüler/-innen nach 15 Jahren zu einem Klassentreffen ein. Unüblich dabei ist der Schauplatz, eine Bohrinsel, die in ein Ferienparadies umgebaut werden soll. Die fast fertige Anlage ist aber auch das Ziel einer Terroristengruppe, die sich dort fette Beute erhofft. Höchst unterschiedliche Charaktere sehen sich plötzlich gezwungen, ums Überleben zu kämpfen...

Das Buch hat fast aristotelische Ausmaße: Weniger als 24 Stunden, ein sehr geschlossener Ort, allerdings eine vielfältige und turbulente Handlung, die Aristoteles sicher aus vielerlei Gründen verwirrt und verärgert hätte. Neben der Thriller-Handlung bietet der Roman aber Brookmyre zahlreiche Gelegenheiten, die unterschiedlichsten Typen zu schildern – den erfolgreichen stand-up comedian etwa, den bekehrten Gangster, die betrogene Ehefrau, den größenwahnsinnigen Unternehmer. All das ist kombiniert mit ebenso zahlreichen Verweisen auf Filme und in einer Mischung aus Englisch und Schottisch vorgetragen, die das Buch zusätzlich bereichert.

Kurzum: Freundinnen und Freunde des Krimis, Thrillers, Reißers, der Unterhaltung – ich sage euch, es gibt wenig Vergleichbares (Brookmyre selbst, Hiasson vielleicht). Es wäre verwerflich, sich so ein Buch entgehen zu lassen (noch dazu, wo die Weihnachtsferien nahen)!