Schwegel hat mit diesem Krimi den Edgar für den besten Erstling 2005 gewonnen, und das zum Teil mit Recht! Es ist ein flott geschriebener, ziemlich spannender Krimi, auch wenn das Thema – ein Cop soll reingelegt werden – nicht eben neu ist.

Der Cop ist die 32-jährige Samantha "Smack" Mack, die in Chicago arbeitet. Mack ist 'tougher' als so manches männliches Gegenstück, und sie raucht, säuft, flucht – und hat ein Verhältnis mit einem verheirateten Kollegen, Detective Mason Imes. Eines Abends muss sie mit ihrem Ex-Partner Fred zu einem Einsatz, und als sie sich später im Krankenhaus wiederfindet, ist Fred tot und sie hat eine Gehirnerschütterung. Pech, dass nicht, wie sie glaubt, ein gewisser Marko Trovic der Täter war, sondern die Tatwaffe ihre eigene Pistole ist. Die Polizei will den Vorfall unter 'friendly fire' abbuchen, aber Mack macht sich hartnäckig, trotz Suspendierung, auf die Suche nach der Wahrheit. Mason und jemand von Internal Affairs sind ihr dabei behilflich – oder doch nicht. Bald merkt Mack, dass sie niemandem wirklich trauen kann.

Das ist, wie gesagt, spannend und flott geschrieben, aber zwei Dinge haben mich doch etwas geärgert. Mack ist in vielen Bereichen wenig realistisch – so viel Zorn und Unvernunft konnte sich nicht mal Dirty Harry leisten… Und dass die Polizei nicht wirklich untersucht, sondern immer alles allzu rasch unter den Teppich kehren will, dass Schwegel vergisst, all ihre Fäden aufzunehmen, über das kann, bei aller Spannung, nicht immer hinweg gelesen werden. Dennoch zahlt es sich für Krimifreunde/-freundinnen aus, das Buch zu lesen; und als Draufgabe schauen Sie bei www.theresaschwegel.com vorbei. Auch nicht uninteressant…