Noch eine Neuentdeckung - zumindest für mich. Aber immer öfter habe ich in letzter Zeit in Krimi-Zeitschriften gelesen, dass es Guttridge gelingt, eine flotte Krimihandlung mit viel Witz zu verbinden. (Val McDermid, Meisterin der Serienkiller-Literatur, musste angeblich sogar laut auflachen.)
Um es gleich vorwegzunehmen: Für mich war es bisweilen des Guten zu viel, vor allem im ersten Teil, der bei einem Komiker-Festival in Montreal spielt. (Weitere Schauplätze: Edinburgh, Los Angeles.) Nick Madrid, Journalist, Yoga-Künstler, Hauptheld des Buches - aber sonst durchaus unaufregend, besonders als Liebhaber, sieht, wie ein Mädchen zu Tode stürzt. Ein paar Morde und ein paar hundert Seiten weiter bekommen wir die durchaus überraschende Antwort auf whodunnit. Dafür müssen wir auch eine Vielzahl von Scherzen und (peinlichen) Witzen über uns ergehen lassen. Ich will gar nicht sagen, dass das schlecht ist, nur - wie oben erwähnt - manchmal nervt die angloamerikanische Methode des Witze-Overkills. Ich habe tatsächlich auch einmal laut gelacht, dummerweise aber vergessen worüber. Insgesamt also war's ein durchaus unterhaltsames Auf und Ab, aber dass ich jetzt begierig auf den nächsten Guttridge warte (zum Zeitpunkt, da Sie dies lesen, dürfte er schon da sein), kann ich wahrlich nicht behaupten. Pluspunkt jedoch: Krimis dieser Art gibt es relativ wenige - daher passt das Cabell-Zitat: I'll try anything once.