Feeding the Demons

Da Lords Bücher in australischen Buchhandlungen überall ausgestellt sind und obendrein dort auch angepriesen werden, war ich natürlich neugierig; wie das so ist mit der Neugier - sie ist nicht weit weg von der Enttäuschung. Nicht, dass Lords neuester Roman gar so schlecht w&a ...

Da Lords Bücher in australischen Buchhandlungen überall ausgestellt sind und obendrein dort auch angepriesen werden, war ich natürlich neugierig; wie das so ist mit der Neugier - sie ist nicht weit weg von der Enttäuschung. Nicht, dass Lords neuester Roman gar so schlecht wäre, aber die Erwartungen, die geweckt werden, erfüllt er bei weitem nicht. Erst im Finale kommt wirklich die versprochene Spannung auf, und bis dahin müssen wir uns durch diverse rip-offs kämpfen. Der slasher, der erst allmählich zu seiner Form aufläuft, ist halt nichts Neues. Und dass diese slasher-Geschichte das Zwillingsmotiv mit Anlehnungen an The Fugitive verknüpft, macht die Geschichte auch nicht viel interessanter.
Die Psychotherapeutin Kit und ihre Schwester Gemma (ein Ex-Cop) finden sich als Objekte und Widersacherinnen in einer gestörten Männerwelt wieder; über viele Zufälligkeiten, Versatzstücke und Unwahrscheinlichkeiten hinwegeilend, finden sie nicht nur alle Schurken, sondern auch die Antwort darauf, ob ihr Vater die Mutter umgebracht hat oder seit 30 Jahren unschuldig im Gefängnis sitzt. All das wirkt leider ein bisschen so, als ob Lord einen Vertrag zu erfüllen gehabt hätte, den sie mit diesem Buch auch relativ lustlos erfüllt hätte.

Wer am Flughafen nichts Besseres findet, der wird das Buch wohl lesen; und wer Krimis wahllos liest, der auch. Wer der Misogynie in der Unterhaltungsliteratur nachspürt, der wird sich über "Feeding the Demons" sogar freuen können.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/krimi/detail/feeding-the-demons.html
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