April in Spain
Autor BANVILLE, John
Verlag London: Faber&Faber 2021
Hoffentlich bleibt uns Strafford erhalten, habe ich bei der Rezension des ersten Krimis („Snow“ s. Archiv), den Banville unter seinem Namen und nicht unter seinem Krimi-Pseudonym (Benjamin Black) veröffentlicht hat, geschrieben.
Wir begegnen wieder dem Vieltrinker und Pathologen Quince, der von seiner Frau Evelyn (einer österreichischen Psychologin) genötigt wird, in San Sebastian Urlaub zu machen. Was ein ordentlicher Ire ist, der mag derlei Eskapaden gar nicht. In San Sebastian sieht er eine Frau, die ihn an eine Freundin seiner Tochter Phoebe erinnert; seines Wissens aber ist diese Frau tot.
Als er sich beim Öffnen einer Auster verletzt, trifft er die Frau wieder – sie ist Ärztin im hiesigen Spital. Er verständigt Phoebe und bittet sie, nach San Sebastian zu kommen; mit geringer Begeisterung nimmt sie die Einladung an; begleitet wird sie von Strafford, den wir aus „Snow“ kennen. Phoebe identifiziert die Ärztin tatsächlich als ihre frühere Freundin, die einer hochrangigen irischen Familie entstammt, um die sich Erzählungen von Gewalt und Missbrauch ranken.
Parallel dazu verfolgen wir Terry Tice, einen Auftragsmörder, der Freude am Töten hat. Er wird entsendet (von wem verrate ich nicht), um endgültig dafür zu sorgen, dass aus der vermeintlich Toten eine echte Tote wird.
Die erste Hälfte des Romans plätschert mit ‚friendly banter‘ so dahin, liest sich aber durchaus anregend. Erst allmählich kommt Fahrt in den Kriminalfall, bis dann im kurzen Schlussteil die Gewalt explodiert. Es ist anzunehmen, dass Quince – noch heftiger trinkend – wieder auftaucht. Desgleichen der fast farblose Strafford. Keine schlechten Nachrichten.
pp. 355